Das ist DOPDA.Camp

Das ist DOPDA.Camp

Nachdem wir euch in unserem Blogbeitrag vom 6. Dezember 2021 nähergebracht haben, wie DOPDA.Camp entstanden ist, wollen wir in diesem Beitrag näher darauf eingehen, was DOPDA.Camp überhaupt ist. Wir werden euch erklären, welche Ideen und Konzepte dahinterstehen und wie unsere größere Vision von DOPDA.Camp aussieht.

Was die Corona-Pandemie mit jungen Menschen gemacht hat.

Gerade nehmen die Ansteckungszahlen wieder zu und es gibt bereits erste Stimmen, die sagen man müsse Einrichtungen zur Förderung von jungen Menschen wieder schließen. Dazu zählen neben Kindergärten und Schulen, bei denen das Lernen, Entwickeln und soziale Miteinander im Vordergrund steht, auch Sportvereine, welche die Bewegung fördern oder andere Einrichtungen. In der aktuellen öffentlichen Diskussion wird deutlich, dass eine Schließung solcher Einrichtungen mittlerweile als letztes Mittel angesehen wird und dies möglichst vermieden wird. Es wurde diesbezüglich aus den vergangenen zwei Jahren gelernt.

Studien zur seelischen und psychischen Belastung junger Menschen in Deutschland durch die Corona-Pandemie zeigen wie stark die jüngsten unserer Gesellschaft unter den Lockdowns gelitten haben. Darin geben 72% an stärker psychisch belastet zu sein und 71% sprechen von einer geminderten Lebensqualität. Diese letzte Einschätzung beeinflusst im Übrigen auch das Zusammenleben der Familien. Weiterhin zeigt sich, dass sich 10mal weniger Kinder und Jugendliche ausreichend bewegen. Unter einer ausreichenden Bewegung wird übrigens laut Weltgesundheitsorganisation gesehen, dass man sich wöchentlich mindestens 90 Minuten intensiv bewegen muss. Weitere Studien sind in Arbeit und zeigen ähnlich verheerende Bilder (z.B. ein deutlicher Anstieg der Suizide unter Kindern/Jugendlichen).

Der Bedarf an altersgerechten Angeboten, welche sowohl die Bewegung als auch die sozial-emotionale und mentale Stärkung fördern, ist also größer denn je. Hier kommt DOPDA.Camp ins Spiel. Wir wollen vorhandene Strukturen nutzen und ein Programm mit Fortbildung erschaffen, um Ferienfreizeiten und Schulprojekte entsprechend zu bereichern.

Die Idee DOPDA.Camp

DOPDA.Camp baut auf dem von uns seit 2016 entwickelten DOPDA-Programm auf. Bei diesem Programm geht es darum jungen Menschen Lebenskompetenzen zu vermitteln, die weit über das schulische hinaus gehen. Aus den Gesundheitswissenschaften wissen wir, dass Gesundheit die Bereiche Körper, Psyche, soziales Umfeld und Spiritualität (als Suche nach einem Mehrwert und Sinn im Leben) betrifft. Dementsprechend nutzen wir in DOPDA verschiedenstes Wissen und spezielle Methoden, die einen Menschen ganzheitlich fördern.

In unserem neuen Programm DOPDA.Camp übertragen wir die Erkenntnisse aus DOPDA nun auf den Bereich der Ferienfreizeiten. Zusätzlich wollen wir über Projekttage an Schulen einen schnellen und spürbaren Mehrwert zur Bewältigung der pandemiebedingten Probleme von Kindern und Jugendlichen geben. Während DOPDA darauf abzielt eine nachhaltige Veränderung zu bewirken, die nur über eine längerfristige Bearbeitung des Themenfeldes (wöchentlich 90 Minuten über ein halbes Jahr) möglich ist, beinhaltet DOPDA.Camp Elemente, welche schnell wirken und die dringendsten Bedürfnisse bedienen.

Im Feld der Ferienfreizeiten geht es darum bereits bestehende Angebote zu ergänzen und zu erweitern. Anstatt völlig neue Freizeiten zu erschaffen, werden die Betreuenden darin geschult eine Umgebung zu schaffen, in welcher die oben beschriebenen Probleme und Bedürfnisse wahrgenommen und angegangen werden können. Eine bestehende Ferienfreizeit kann so um wichtige Elemente bereichert werden und hält sich im zeitlichen Zusatzaufwand in kleinem Rahmen. Konkret geht es darum an der eigenen Haltung, den Werten und der Sprache zu arbeiten. In unserer Fortbildung Hier unterstützen wir die Teilnehmenden der Fortbildung das gelernte auf die bereits vorhandenen Angebote zu übertragen.

Da jedoch im Setting von Ferienfreizeiten nicht alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können, sollen explizit auch kleinere Projekte/Projekttage an Schulen durchgeführt werden. Hier entwickeln wir ein konkretes Curriculum welches direkt an Schulen angewendet werden kann. Die von uns fortgebildeten Personen können direkt in Schulen gehen und hier im Klassenverbund mit den jungen Menschen arbeiten.

Das ganze Programm soll jedoch nicht hier enden, da auch wir uns weiterentwickeln und zusätzliche Ideen und Bedürfnisse berücksichtigen wollen. Alle, die an unseren Fortbildungen teilnehmen, werden ermuntert ihre Erfahrungen und ihr Wissen einzubringen und somit zusätzliche Methoden und Curricula erarbeiten. Es soll ein Repertoire entstehen, welches sich fortlaufend weiterentwickelt und mit der Gemeinschaft wächst. Damit ist es dann möglich auf die sich verändernden Bedürfnisse der jungen Menschen einzugehen und auch zukünftige und langfristige Probleme anzugehen.

Die theoretischen und praktischen Hintergründe

„DOPDA“ kommt aus dem Koreanischen und heißt übersetzt „helfen/unterstützen”. Dies soll den Kern des Programmes ausdrücken: Menschen werden durch die Verbindung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik und Gesundheitswissenschaften mit asiatischen Bewegungskünsten auf ihrem Lebensweg begleitet und positiv beeinflusst.

Während der Erstellung des DOPDA-Curriculums wurden elementare Theorien und Modelle aus der Bildungsforschung, Psychologie und Gesundheitsforschung berücksichtigt. Diese stellen die Grundhaltung des Programms und der Kursleiterinnen und Kursleiter dar. Sie beruhen auf dem Modell der Salutogenese und der positiven Psychologie von Martin Seligman.

Die 19 theoretischen Modelle sind (von einer vertiefenden Auseinandersetzung der Modelle wird hier abgesehen, da ein Artikel in Vorbereitung ist, welcher 2022 veröffentlicht werden soll):

  • Salutogenese (Aaron Antonovsky)
  • Sozialisationsmodell (Klaus Hurrelmann)
  • Resilienz (Jack Block, Emmy Werner, Ruth Smith, Norman Garmezy, Glen Elder, Wustmann etc.)
  • Menschliche Grundbedürfnisse (Klaus Grawe)
  • Positive Psychologie (Martin Seligman)
  • Flow-Theorie (Mihály Csíkszentmihályi)
  • Soziale Lerntheorie und Selbstwirksamkeit/Kohärenzgefühl (Albert Bandura)
  • Kognitive Entwicklungsstufen (Jean Piaget)
  • Theorie der Persönlichkeitsentwicklung (Gordon Allport)
  • Moralentwicklung (Lawrence Kohlberg)
  • Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung (Erik Erikson)
  • Kognitive Entwicklung (Jean Piaget)
  • Schülerzentrierter Erziehungsprozess (Jerome Bruner)
  • Entwicklung des moralischen Bewusstseins (Jean Piaget)
  • Ökologisches Entwicklungsmodell (Urie Bronfenbrenner)
  • Soziale Informationsverarbeitung (Keneth A. Dodge)
  • Setting-Ansatz
  • Empowerment-Ansatz
  • Klarheit der Lehrperson und Struktur der Kurse

Bei der inhaltlichen Ausgestaltung des DOPDA-Programms und dessen Curricula (inkl. DOPDA.Camp) werden diese theoretischen Grundlagen als Basis genommen und mit Methoden aus den Bewegungskünsten verknüpft. Die so entstandene Grundhaltung, sowie die Inhalte, Methoden und Übungen basieren deshalb auf einem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs und berücksichtigen das Wissen traditioneller asiatischer Kampfkünste.

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